loader image
Ob örtlich verstreute Projektteams oder Mitarbeiter im Homeoffice – Führen aus der Ferne gehört zu den absolut notwendigen Kompetenzen eines modernen Managers.

Remote Leadership – Führen aus der Distanz

Ob örtlich verstreute Projektteams oder Mitarbeiter im Homeoffice – Führen aus der Ferne gehört zu den absolut notwendigen Kompetenzen eines modernen Managers. Dabei sind es keine wirklich neue Fähigkeiten, die es zu erlernen gibt. Vielmehr müssen bekannte Führungsansätze auf Fernbeziehungen adaptiert und konsequent gelebt werden. In diesem Blogbeitrag erhalten Sie einige Hands-On-Tipps – und wie sie diese in Ihrem Remote-Leadership-Alltag verankern können.

In verteilten Teams existiert ein doppeltes Dilemma. Zum einen treffen Führungskräfte Mitarbeiter kaum persönlich. Zum anderen haben die Mitarbeiter untereinander ebenfalls nur Kontakt über elektronische Medien – per Mail, Chat, Telefon oder Video-Call.

Somit können Führungskräfte weder durch ihre Präsenz auf ihr Team einwirken, noch können sich die Mitarbeiter gegenseitig anspornen.

Daher stellen sich viele Remote Leader folgende Fragen:

  • Wie kann ich Remote Teams zusammenhalten?
  • Wie sorge ich für gute Leistungen im Home-Office?
  • Wie ermögliche ich selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln?
  • Welche Rahmenbedingungen benötigt mein Team dafür?

Widmen wir uns zuerst dem Themenbereich der Selbständigkeit. Dazu finden Sie bei uns auch einen weiteren Artikel: „Wie Eigenverantwortung die Leistung deutlich steigern kann“.

In diesem Zusammenhang werden gerne die Begriffe „vertrauen“ und „loslassen“ genannt – und im gleichen Atemzug falsch verstanden.

Passiv führen ist ein Fehler

Vertrauen heißt nämlich nicht „blind vertrauen“ und „loslassen“ bedeutet nicht, den Kontakt zu minimieren. Im Gegenteil, gerade wenn Sie Ihre Mitarbeiter selten face-to-face erleben, müssen Sie als Führungskraft präsent sein. Es geht darum, Ihren Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass Sie – wenn auch nicht physisch vor Ort – da sind. Dass Ihnen die Leistung, die Sorgen, die offenen Fragen ihrer Mitarbeiter wichtig sind. Kontakt halten und managen ist Ihre Führungsaufgabe.

Die Art und Weise, wie sie die Gespräche inhaltlich führen, entscheidet, ob Sie als Kontrollorgan wahrgenommen werden oder als unterstützender Coach. Offen gesagt ist eine Mischung aus beiden in vielen Fällen sehr hilfreich.

Wenn Sie jedoch der grundlegenden Meinung sind, Mitarbeiter leisten im Home Office oder jenseits von ihrem physischen Wirkungskreis immer zu wenig, werden sie selber am Ende nicht glücklich und an einem nicht zu erfüllenden Kontrollvakuum scheitern.

Gerade wenn man die Mitarbeiter selten persönlich zu Gesicht bekommt, müssen Führungskrafte präsent sein.
Gerade wenn man die Mitarbeiter selten persönlich zu Gesicht bekommt, müssen Führungskrafte präsent sein.

Wie können wir Vertrauen schaffen und den oben erwähnten Rahmen für Selbstständigkeit ermöglichen?

Rituale und Routinen geben Sicherheit

Es sind Rituale, Routinen und Regelwerke, die Sicherheit geben. Und aus dieser Sicherheit, durch das Praktizieren dieser Vorgaben, entsteht mit der Zeit eine Vertrauensbasis. Denn wenn sich jeder an diese Vereinbarung hält, kann auch ich mich darauf verlassen.

Die Vorgaben für ein Team bzw. für die jeweilige Art der Leistungserstellung sind aus unserer Praxiserfahrung sehr unterschiedlich und müssen gemeinsam erarbeitet werden. Die folgenden Punkte treffen aber auf fast alle Remote Teams zu:

  • Transparente (individuelle) Bürozeiten jedes Teammitgliedes
  • Transparente Tagesabläufe
  • Klarer Meeting- und Kommunikationsplan
  • Transparente Ziele auf Tages-/Wochen-/Monatsbasis
  • Transparente und aktuelle Task-Lists
  • Virtueller Raum für Smalltalk und Off-Topics (z.B. virtuelles Frühstück)

 

Vieles ist im virtuellen Raum nicht anders, als im wirklichen Büroalltag. Wir müssen uns jedoch initial neu darauf verständigen, wie wir uns darin bewegen. Die Aushandlung und Ausarbeitung der individuellen Routinen und Spielregeln für ein Remote Team sind daher ein wesentlicher Baustein für das Funktionieren dieser Fernbeziehungen. Es ist als Leader Ihre unmittelbare Aufgabe, diese Rahmenbedingungen mit dem Team zu determinieren und den entsprechenden Rahmen dafür herzustellen.

Infrastruktur und Kompetenz schaffen

Damit sind wir beim teamdynamisch unspannendsten Faktor gelandet: der Technik. Dennoch spielt sie als Enabler eine wesentliche Rolle.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie schlechte Telefon- oder Internetverbindungen haben? Nicht auf dringend benötigte Daten zugreifen können? Software online nicht zur Verfügung steht? 

Auch wenn die Technik nicht an oberste Stelle steht, müssen Sie als Remote Leader und ihr Team über eine performante IT-Ausstattung verfügen.

Ein Bild, dass Sie als Führungskraft unbedingt vermeiden wollen: Frustration bei den Mitarbeitern am heimischen Arbeitsplatz

Nur wer hohe Systemkompetenz hat, kann gut und effizient mit und über elektronische Kommunikationsmitteln arbeiten.

Hier müssen viele von uns neue Kompetenzen erwerben bzw. bestehende ausbauen. Schulungen in diesem Bereich sind i.d.R. unerlässlich, dafür aber sehr wirksam. Dabei sollten sie auch Augenmerk auf Online-Meeting-Kultur legen. Sind Präsenzmeetings schon oft schlecht vorbereitet und unzulänglich moderiert, so wirkt sich das bei Online-Meeting noch demotivierender aus. Das Schaffen von Online-Kompetenz ist – wie sollte es anders sein – Ihre Führungsaufgabe als remote Leader.

Fazit

Die Antworten exzellenter Remote Leader sind weitgehend bekannt. Sie müssen noch mehr Energie in Sinnstiftung, Vertrauen und Selbstorganisation stecken. Sie müssen als Enabler Rahmenbedingungen schaffen, die Performance ermöglicht. Starke Präsenz über „persönliche“ Online-Medien (Telefon, ViCo, Chat) ist wichtig und hält zusammen. Spielregeln und gemeinsame Routinen schaffen Sicherheit und geben Bezugspunkte. Dazu ist eine hohe technische Systemkompetenz im Team aufzubauen.
Wie Sie das pragmatisch von der Theorie in die Praxis umsetzen und in Ihrem Team verankern können, erfahren Sie unserem Remote Leadership-Training oder in Remote-Teamentwicklungen. Dabei können Sie bewährte Ansätze für sich adaptieren und das optimale Setting für Ihr Remote Team erstellen.

Ihr Ansprechpartner
Ulrich Puntigam
Ulrich Puntigam
T +43 1 92 500 56 [email protected]
Weitere Artikel
FIT 4.0 – MODULE IM ÜBERBLICK
1. Führen im TechnologieZeitalter
Was ändert sich?
2. Self-Empowerment und Selbstführung
Was hat FiT mit mir als Führungskraft zu tun?
3. Agilität in der Führung
Was hat FiT mit unserer Organisation zu tun?
4. Unternehmerische Kooperation erneuern
Was hat FiT mit unserer Zusammenarbeit zu tun?
5. Transformation agil meistern
Wie können wir der Leuchttrum für den Wandel sein?
6. Fit für die Zukunft
Was hat sich verändert?
Suche

Drücken Sie „Enter“ zum Starten der Suche

WIR SIND UMGEZOGEN!

...daher funktioniert aktuell unser neuer Telefonanschluss noch nicht. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diesen schnellstmöglich zum Laufen zu bringen. Bis dahin kontaktieren Sie uns bitte via Mail unter [email protected].
Unsere neue Adresse lautet:
Kreuzfeldstr. 2
83334 Inzell
Vielen Dank für Ihr Verständnis!